"Die Einteilung eines Flusses in Ober-, Mittel- und Unterlauf läßt sich nicht ohne weiteres auf die Elbe übertragen: Von der Quelle bis zum Wehr Geesthacht verhält sich die Elbe wie ein normaler Binnenfluß. Unterhalb des Wehres – und noch stärker ausgeprägt unterhalb Hamburgs – wird die von See her einschwingende Tide zum wesentlichen hydrologischen Faktor." Dieser Berteich wird auch als Elbe-Aestur bezeichnet. "Entsprechend den unterschiedlichen Tide-, Oberwasser- und Windverhältnissen verschiebt sich die Flutstromgrenze zwischen Hamburg und Geesthacht" ( RIEDEL-LORJÉ und GAUMERT, 1982). Von See her strömt das salzige Nordseewasser elbaufwärts keilförmig unter das süße Flußwasser und vermischt sich mit diesem zu Brackwasser. Auch diese Brackwasserbereiche mit ihren typischen Trübungszonen verschieben sich zwischen 5 und 30 mal sägezahnartig mit jeder Tide. Die obere Brackwassergenze kann bei hoher Oberwasserführung und Ebbe unterhalb von Brunsbüttel liegen, bei niedrigen Oberwasser und Flut oberhalb von Stade. Die hohe Dynamik dieses Elbabschnitts beeinflußt wesentlich die Lebensgemeinschaft und macht eine extreme Anpassung in Form von Toleranz oder Wanderungen erforderlich. Gleiches gilt für die Außenelbe und das angrenzende Wttenmeer.
"Die Diskussionen über den gegenwärtigen Zustand der Elbe und die hierfür verantwortlichen Faktoren haben in der heutigen Zeit eine breite Aufmerksamkeit gefunden. Viele Bürger halten inzwischen den Strom für tot. Als Ursache der als prekär angesehenen Situation wird in erster Linie die Industrie aufgeführt; hinzu kommen Auseinandersetzungen über die Fahrwasservertiefung, den Deichbau zur Sturmflutsicherung und allgemein die Verbauung der natürlichen Uferbereiche. Ein immer wieder vorgebrachtes Argument ist, daß die Verschlechterung der Stromsituation in krassem Gegensatz zum früheren Zustand des Stromes steht. Auch der Rückgang der Fischerei wird als Kriterium herangezogen. In allen diesen Diskussionen mangelt es an Kenntnissen über den Zustand der Elbe und ihrer Nebengewässer in früheren Jahren" (RIEDEL-
LORJÉ und GAUMERT, 1982) .
Und wo sind heute die ehemaligen Mitarbeiter und Examenskandidaten des Instituts für Frischwasser- und Abwasserbiologie Hamburg ?
Assoc.-Prof. Dr. habil Sabine Agatha, Stellv. Leiterin AG Ökologie, Biodiversität & Evolution der Tiere, Salzburg'**. Schwerpunkt Ciliaten-Taxonomie
Prof. Dr. Carolin Floeter, geb. Peters, Fakultät Life Sciences, Department Umwelttechnik, Hamburg, Professorin für Biologie, Umweltrisikobewertung u. Umweltrecht
Dipl.-Biol. Karin Lüdemann, Wissenschaftsbüro Hamburg*. Schwerpunkt Fischerei und Wissenschaftskoordination
Mag. artium Sven Köhler, Redaktionsarbeit in maritimen Verlagen
Dipl. Ozean. Bernd Vaessen, WSA Cuxhaven, Leiter der Gewässerkunde - Schwerpunkt Wasserbau Tideelbe
Der Elbbutt